1 – 2 – 3 … das war wohl nichts 😊

Also nicht die Tour an sich; natürlich nicht! Es wurden ordentlich Meter Straße unter die Pneus genommen, bergauf, bergab, dutzende Kurven, mal weit schwingend, mal spitz ums Eck, links, rechts. Ne das war’s nicht. Auch der Spaß der Teilnehmer war wie immer groß. Ne, ne, alles gut!

Es war die organisatorische Einbettung dieser Sonntagsrunde. Unglaublich, es war tragisch und komisch zugleich! Und spätestens nach dem zweiten vergeblichen Versuch stiegen Verschwörungsszenarien in mir hoch. Aber als auch der dritte Versuch schief ging, fing ich an zu überlegen, ob man das Ganze nicht auch als neue Geschäftsidee für den Verein ausgestalten könnte.  

Also geführte NRC-Touren unter meiner Leitung nach dem Motto:

„Erfahren wir uns gemeinsam unsere Bonuspunkte für die kommende Woche.“

Das Ganze gesponsert by Weight Watchers (Werbevertrag).

Aber Jürgen holte mich in die Realität zurück und so nahm alles seinen glücklichen Verlauf. Aber der Reihe nach …

Gestartet wurde pünktlich um 11 Uhr von unserem Homebase aus. Zehn NRC’ler auf acht Maschinen machten eine gute Figur und begaben sich über die B288/A524/A52 auf den Weg nach Essen-Schuir, um von dort aus, weitestgehend durchs Grüne, sich dem Bergischen Land zu nähern. So ging es beschwingt durchs Hesper- und flott durch das Wodantal, um am Ende der Elfringhauser Schweiz eine erste (Zigaretten-)Pause einzulegen. Hier nahm die Vorsehung bereits Gestalt an. Die für den Stopp auserkorene Pommesbude war geschlossen und eine liebe Freundin machte mich darauf aufmerksam, dass sich direkt neben der Bude ein Institut für Ernährungsberatung befindet (hatte ich noch nie gesehen; so etwas übersehe ich prinzipiell).

Weiter ging es Richtung Schwelm, kurz davor links ab Richtung Gevelsberg und bevor dies erreicht wurde, rechts in den Tunnel und danach sofort wieder rechts über den Alten Bahnhof in Ennepetal geradeaus zum Eingang des selbigen Tales.

Wow! Großes Glück! Wenig Traffic und insbesondere wenig Drahteseltreiber.

Schön war es zu sehen, wie sich unser Tross verteilt auf eine Länge von ca. 100 bis 150 Meter geräuschvoll durch das Tal schlängelte. So ging es durch Peddenöde bis nach Burg, wo in der gleichnamigen Mühle – ein allseits beliebtes Ausflugslokal – zu Mittag gegessen werden sollte. Der verwaiste Parkplatz ließ das Drama schon erahnen:

Die Burger Mühle ist wegen Besitzerwechsels geschlossen!

Jürgen ganz Profi zückte das Handy und schlug als auf dem weiteren Weg befindliche Alternative Haus Wengeberg (Breckerfeld-Branten) vor, die mit ihrem herrlichen Biergarten werben. Nach 10 Minuten weiterer Kurven – vorbei am ebenfalls geschlossenem Jägerheim – war die Lokalität bereits erreicht. Wieder gähnende Leere ließ nichts Gutes erahnen. Hier hieß es:

Geschlossen wegen Betriebsferien!

Die Blicke aller wurden ernster. Mittlerweile fast halb zwei musste man sich entscheiden: alles über den Haufen werfen und ein Lokal suchen, oder weiterfahren, in der Hoffnung etwas Adäquates am Wegesrand zu finden. Man entschied sich für letzteres und so ging es erst mal flott schön durchs Grüne auf der L528 und dann in Halver rechts auf die B229 weiter. Bei Schwenke wurde die B229 verlassen und es ging auf der K13 (bekannt von den vielen Touren mit meinen Vespa-Kumpels) hinein ins Bergische.

Yes, da war doch was! Genau, ein Hinweisschild zum Gasthaus Wigger in Egen. Die vermeintliche Rettung vor Augen ging es nochmals 2 KM über ein kleines Sträßchen zum Restaurant, was …

… natürlich geschlossen war!

Null Problemo, wie ein uns allen guter Bekannter zu sagen pflegte, denn Jürgen zückte das Handy und sagte: auf zur Zornigen Ameise an der Bever. Fast auf der geplanten Route liegend dauerte es nicht lange bis dieses Ziel erreicht wurde. Bei Live-Musik holten sich (fast) alle ihre Manta-Teller oder vergleichbares.

Da die Zeit nunmehr fortgeschritten war, schlugen Rainer und Franz dem Schüssler folgend von hier aus den Heimweg an. Die anderen setzten ihre Tour zum Altenberger Dom fort. Durchs wunderschöne Bergische Land wedelnd ging es zum Schluss die L310 runter zum dortigen Biker-Treff. Unser Prospect Biggi war schier aus dem Häuschen ob der ganzen Kurven-Wetzerei 😉.

Hier trennten sich dann wohnortbedingt die Wege der Truppe. Für meine Frau und mich ging es über Hilgen (toller Oldtimer-Treff jeden Sommersonntagmorgen) und Solingen-Burg (tolles Schloss) weiter. Zwei lohnenswerte Ziele für eine der nächsten Touren. Mit einem Abstecher zum Cafe Hubraum ging es dann zurück nach Hause.

PS: Lieber Roger, besteht vieleicht die Möglichkeit über Deine alten BW-Kontakte 10 bis 20 EPA-Päckchen mit passendem Esbit-Kocher für den Verein zu besorgen … so für alle Fälle?